Elektrofachkräfte haben zahlreiche Überschneidungen zu den Regeln zum Arbeitsschutz auf Baustellen (RAB) und der Baustellenverordnung (BaustellV) – oft ohne sich dessen bewusst zu sein. So unterliegen Tätigkeiten auf Baustellen gewerkeübergreifend der BaustellV. Erfolgen etwa Arbeiten an elektrischen Anlagen gleichzeitig mit Errichtung, Änderung oder Abbruch einer baulichen Anlage (Gebäude, in dem die elektrotechnische Anlage sich befindet/befinden wird), gilt die BaustellV. Dann müssen EFK in die Maßnahmen nach der Baustellenverordnung (z. B. SiGeKo und SiGe-Plan) eingebunden werden. Ein belastbares Grundlagenwissen zur BaustellV als Grundgesetz für die Koordination der verschiedenen Gewerke auf jeder Baustelle ist daher unerlässlich.
Dieser Leitfaden zur Umsetzung
- klärt den weiten personellen, sachlichen, zeitlichen und örtlichen Anwendungsbereich der BaustellV,
- erläutert die Rechtsposition des Bauherrn und des von ihm eingeschalten beauftragten Dritten und ihre Koordinationspflichten,
- beleuchtet den SiGeKo, seine Koordinations- und Kontrollpflichten und seine vertraglichen und deliktsrechtlichen Haftungsrisiken,
- fasst die Pflichten der Arbeitgeber und Bauunternehmen zusammen,
- schildert die rechtssichere Erstellung der drei Zentraldokumente der BaustellV: Vorankündigung, SiGe-Plan und Unterlage für spätere Arbeiten,
- diskutiert die Konkretisierung der BaustellV durch RAB,
- analysiert alle zugänglichen Gerichtsurteile zur behördlichen Durchsetzung und bußgeldrechtlichen Sanktionierung der BaustellV,
- listet andere Rechtsvorschriften auf, die für Baustellen gelten,
- zeigt die haftungsrechtliche Wirkung der BaustellV sowie Strafrisiken.